Unter Intensivpflege versteht man die Versorgung von Patienten, bei denen gestörte oder ausgefallene Organfunktionen (z.B. Herz oder Lungen) intensiv überwacht und/oder unterstützt werden müssen.
Da dieser Bereich der Pflege komplexes Detailwissen und technisches Verständnis voraussetzt, ist für Pflegefachkräfte eine Zusatzausbildung vorgeschrieben, z.B. eine Weiterbildung zur "Fachpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie".
Unsere speziell geschulten Kollegen übernehmen unter anderem folgende Tätigkeiten:
- Beobachtung der Vitalwerte
- Bedienung der notwendigen Geräte, z. B. Beatmungsgeräte und Infusionspumpen
- Verabreichen von Medikamenten und Infusionen
- Wundversorgung, Verbandwechsel, Trachealkanülenpflege usw.
- Ausführen ärztlicher Anordnungen
- Z. B. Legen eines Blasenkatheters oder endotracheales Absaugen usw.
- Lagerungsbehandlungen und ggf. Mobilisation des Patienten
ALS, "Amyotrophe Lateralsklerose" ist eine Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Meist ist ausschließlich das motorische Nervensystem betroffen. Leichtgradige, meist nur in speziellen Tests feststellbare Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit können bei einem Teil der Patienten auftreten, schwerwiegende Beeinträchtigungen sind jedoch selten.
Die Erkrankung der motorischen Nervenzellen im Rückenmark und ihren Fortsätzen zur Muskulatur, führt zu unwillkürlichen Muskelzuckungen, Muskelschwund und Muskelschwäche Armen und Beinen und in der Atemmuskulatur. Wenn die im Hirnstamm liegenden motorischen Nervenzellen betroffen sind, ist die Sprach-, Kau- und Schluckmuskulatur geschwächt. Die Erkrankung der motorischen Nervenzellen in der Hirnrinde und ihren Verbindungen zum Rückenmark, führt sowohl zu einer Muskellähmung wie zu einer Erhöhung des Muskeltonus (spastische Lähmung) mit einer Steigerung der Reflexe.
Symptome sind z. B. Muskelkrämpfe, Schluckstörung, Speichelfluss, Sprechstörung, Pathologisches Lachen und Weinen und Atmungsstörung.
Durch Personen wie den Astrophysiker Stephen Hawking wurde die Krankheit ALS bekannt.
Heimbeatmung ist eine behandlungspflegerische Maßnahme bei der Betroffene, deren Atmung gestört ist, vorübergehend oder dauerhaft maschinell beatmet, jedoch trotzdem aus der Klinik entlassen werden.
Es wird unterschieden zwischen invasiver (Trachealkanüle) und nicht-invasiver (z.B. Maske) Beatmung.
Das apallische Syndrom (umgangssprachlich Wachkoma) ist eine neurologische Störung, die durch ein schweres Schädel-Hirn-Trauma entsteht, wobei das Großhirn oder Teile davon geschädigt sind. Die Funktionen von Zwischenhirn, Hirnstamm und Rückenmark bleiben jedoch erhalten. Dadurch wirken die Patienten wach, haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach kein Bewusstsein und nur sehr begrenzte Möglichkeiten der Kommunikation.
Die Multi-Society-Task-Force on PVS hat 1994 diagnostische Kriterien für das Wachkoma definiert:
- Verlust der Fähigkeit, mit der Umwelt in Kontakt zu treten
- Verlust des Bewusstseins über die eigene Person
- Verlust des normalen Schlaf-Wach-Rhythmus
- Verlust von Sprachverständnis und Sprachproduktion
- Verlust der Fähigkeit, gezielt auf externe Reize zu reagieren
- Verlust der Kontrolle über Darm- und Blasentätigkeit (totale Inkontinenz)
- Erhalt der autonomen Reflexe
Unter 1:1-Betreuung versteht man, dass sich zu jeder Zeit eine Pflegefachkraft nur um jeweils einen Patienten kümmert. Es gibt also pro Patient ein Pflegeteam, das sich die Betreuung untereinander aufteilt. Bei Luna MediCare besteht das Team meist aus vier bis fünf Kollegen. Dadurch ist es möglich ggf. auch rund um die Uhr eine Versorgung zu gewährleisten.
Diese Pflegesituation ermöglicht es, optimal auf die Bedürfnisse und Wünsche der Patientinnen und Patienten einzugehen. Die Pflegekräfte und die Patienten verbringen regelmäßig Zeit miteinander - das fördert eine zwischenmenschliche Beziehung. Außerdem haben die PflegerInnen keinen Zeitdruck, was ein angenehmes Klima schafft und der Pflegequalität deutlich zugute kommt.
Anspruch auf 1:1-Betreuung haben Intensivpatienten, die in häuslicher Umgebung gepflegt werden.
Unsere Pflegedienstleitung ist in dringenden Fällen für unsere Patienten und Mitarbeiter 24-Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, erreichbar und kann bei Bedarf auch schnell vor Ort sein.
Dadurch ist eine Versorgung jederzeit gewährleistet, sollte z. B. bzgl. eines medizinischen Vorfalls eine weitere helfende Hand benötigt werden oder auch z.B. die diensthabende Pflegekraft selbst erkranken und abgelöst werden müssen usw...
Ein Tracheostoma ist eine operativ geschaffene Öffnung der Luftröhre nach außen. Mit einem Luftröhrenschnitt (Tracheotomie) wird ein Zugang durch die Halsweichteile geöffnet. Der Patient bekommt vorübergehend oder auch dauerhaft eine Trachealkanüle (Schlauch), die die Atemluft direkt in die Luftröhre leitet. Gründe für die Anlage eines Tracheostomas können sein:
- Verengungen des Halses, bzw. Verlegung der Atemwege (z.B. durch Tumoren oder bei Trauma)
- Beidseitige Stimmlippenlähmung
- Einige Lungenerkrankungen
- Schwere Schluckstörungen
- Intoleranz einer nichtinvasiven Beatmung
- Ineffiktivität eines nichtinvasiven Sekretmanagements
- Langzeitbeatmung
- Weaning (da Patienten im Unterschied zur Intubation nicht sediert sein müssen)
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